Gedenken an 1616 KZ-Häftlinge in Frankfurt

Sie wurden aus den eroberten Ländern, vor allem aus Polen nach Frankfurt in das KZ Katzbach verschleppt. Sie mußten unter unmenschlichen Bedingungen für die deutsche Kriegsindustrie arbeiten. Von diesen eintausendsechshundertundsechzehn Menschen starben die meisten bei der Arbeit, auf dem Todesmarsch vor 77 Jahren oder in anderen deutschen KZs. An ihre Namen, ihre Herkunft, ihre Geburtstage und ihren Tod erinnerten ebensoviele Menschen am gestrigen Sonntag in Frankfurt entlang des Mainufers in einer zwei Kilometer langen Menschenkette. Vom Bündnis Courage gegen rechts haben wir an diese fünfzehn Opfer des Terrors erinnert:

Tadeusz Kacperski 16.08.1912 Polen Beamter

Jan Kaczmarczyk 20.10.1903 Sępichów Polen Landwirt

Stanisław Kaczorek 14.12.1895 Broszkow Polen Kürschner

Tadeusz Kaczorek 15.11.1926 Broszkow Polen Schneider

Roman Kalinowski 09.03.1906 Tomsk (Russl.) Polen Dipl. Ing. Architekt

Jan Kaliński 11.10.1897 Marczyn Polen Arbeiter 09.02.1945 Lager Vaihingen

Eugeniusz Kałużny 15.10.1915 Warszawa Polen Kürschner

Jerzy Josef Kamasiński 01.08.1922 Łęczno Polen Friseur 20.10.1992 Warszawa

Henryk Kamasiński 06.01.1917 Łęczno Polen Friseur 09.10.1993
er hat KZ und Todesmarsch überlebt

Jozef Kamiński 2.4.1887 Lazynek Polen Arbeiter 14.02.1945 KZ Dachau

Jan Kamiński 14.02.1900 Opacz Polen Gärtner 04.03.1945 KZ Dachau

Kazimierz Kanclerz 07.09.1906 Zabki Polen Arbeiter
25.12.1944 Lager Vaihingen

Andrzej Kaniewski 10.11.1898 Rytomczydlo Polen Arbeiter

Feliks Kapelewski 30.05.1894 Moczydło Polen Arbeiter 28.12.1944 Frankfurt
er liegt im Gemeinschaftsgrab auf dem Hauptfriedhof

Bronisław Kapić 08.02.1920 Warszawa Polen Kutscher

Heute und diese Woche

15.03.2022 Es droht eine humanitäre Katastrophe – Ärzte berichten

„Medizinische Delegationsreise durch die selbstverwalteten Gebiete in Nordostsyrien (Rojava)“ – Eindrücke einer Reise

Vom 18.10. bis 3.11.2021 begleiteten wir einen Hilfstransport der „Internationalen Nothilfe e.V.“, besuchten Krankenhäuser und Gesundheitszentren und trafen uns mit den Verantwortlichen der Gesundheitskomitees in Qamislo, Hesekê, Raqqa und Kobanê.

Neben der Zerstörung der Infrastruktur durch Bomben des syrischen Krieges sowie Zerstörung und Verwüstung durch den IS haben seit 2015 mehr als 70 % der Akademiker:innen und somit auch Ärzt:innen (Schätzung der Selbstverwaltung) das Land verlassen. 2022 werden die ersten, an der neu errichteten Rojava-Universität ausgebildeten Ärzt:innen, ihr Examen ablegen. Es besteht ein dreigliedriges Gesundheitssystem bestehend aus dem kostenlosen der Selbstverwaltung, dem der NGOs (überwiegend vom Kurdischen Roten Halbmond – Heyva sor a kurd) und dem privaten Sektor. Die ständig unter kriegerischen Angriffen türkischer Söldnergruppen leidende, von Embargo und islamistischem Terror gebeutelte Zivilbevölkerung in den Autonomiegebieten Nordostensyriens umfasst mehr als fünf Millionen Menschen.

Über ein Viertel der Bevölkerung (ca. 1,3 Millionen) sind Binnenvertriebene, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Am 16.12.2021 wurde von den Behörden des autonom verwalteten Nordiraks die Grenze zu Nordostsyrien erneut geschlossen, so dass die ohnehin schon schwierige medizinische Versorgung sich noch weiter verschlechtert. Die Selbstverwaltung Nordostsyriens warnt seit längerem vor der aufziehenden humanitären Katastrophe. Wir berichten über die Probleme, unter diesen Bedingungen die Bevölkerung medizinisch zu versorgen.

Dr. med. Birgit Koch-Dallendörfer ist Gastroenterologin, Notärztin

Dr. med. univ. Simon Becker ist Arzt in Weiterbildung der Inneren Medizin und Notarzt in Saarburg

Link zur Online-Teilnahme: http://www.club-voltaire.de/video

Anmeldeformular zur Präsenzteilnahme
Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5 – 60313 Frankfurt am Main

Vergangene Termine: Wahrnehmen kann man sie nicht mehr ...