Anlässlich von Aktivitäten sogenannter „Coronakritiker“ auch in Limburg haben wir im Bündnis Courage gegen rechts diskutiert und das Thema auf Leserbrieflänge komprimiert. Für alle, die keine NNP abonniert haben, anbei unsere Meinung im Faksimile.
Zwei Sozialdemokraten haben in zwei gewissermaßen weit auseinanderliegenden Zeitungen ihre politischen Schwerpunkte für das Neue Jahr umrissen. Beide streifen Corona nur am Rande. Der eine hat seine Karriere in der Politik hinter sich, der andere strebt eine an.
Im zu Ende gehenden Jahr hat der SARS-Co-2-Virus andere Dinge in den Hintergrund gedrängt, wie es lange kein politisches Großthema vermochte.
Wer erinnert sich noch, dass im Februar in Hanau neun Menschen einem rassistischen Mordanschlag zum Opfer fielen? Dass die Stichwortgeber von Rassismus und Ausgrenzung kurz zuvor …
Reinhard Mey hat zu einer Neueinspielung seines Klassikers „Nein, meine Söhne geb`ich nicht“ Freundinnen und Freunde um sich versammelt. Hören wir mal rein in das ziemlich überraschende Resultat:
Gut hör- und unübersehbar sind wir am heutigen 5. Dezember gegen weitere Aufrüstung durch Limburg gezogen. Wie auch schon beim morgendlichen Flugblattverteilen am Bahnhof merkten doch manche Passant:innen auf: Stimmt, Abrüstung wäre eigentlich prima, nicht nur fürs Klima.
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Es lag aber nicht nur am Wetter, daß unser Häuflein nicht – wie bei den Ostermärschen 2018 und 2019 – nach Hunderten zählte,
am 5. Dezember ist Aktionstag der Friedensbewegung mit dezentralen Aktionen in der ganzen Bundesrepublik. Das Bündnis Courage Diez Limburg und andere Friedensfreunde rufen für diesen Tag zur Demonstration in Limburg um 11:00 Uhr am Bahnhof auf. Wir ziehen durch die Stadt zum Europaplatz, wo ca. 12:30 der Abschluss sein wird.
Demonstrieren während der Pandemie – ist das vernünftig? Ich sage ja! Corona drängt doch viel größere Gefahren in den Hintergrund:
Die weltweiten Militärausgaben erreichen neue Rekordhöhen; allein auf die zehn Länder mit den höchsten Rüstungsausgaben entfallen 75 Prozent. Deutschland liegt auf Platz sieben und hatte 2019 den höchsten Zuwachs unter den ersten 15 Staaten. Bei den Waffenexporten erreicht unser Land den skandalösen Rang fünf.
Und dennoch wollen fast alle Berliner Parteien weiter aufrüsten. Nach aktuellen Planungen sollen die deutschen Militärausgaben auf über 50 Milliarden Euro anwachsen und mit dem „NATO-Zwei-Prozent-Ziel“ sollen sie noch irrsinniger auf 70 Milliarden weiter steigen.
Ängste werden geschürt. Aufrüstung wird begründet, mal mit Verweis auf Russland, mal auf China, mal auf Trump und mal auf Biden. Ich sage: Alles purer Wahnsinn. Mit Aufrüstung verhindert man keine Kriege, man bereitet sie vor. Die NATO mit den USA an der Spitze ist die überwältigende Militärmacht auf dem Erdball.
Waffen sind die größte Gefahr für den Frieden und der größte Klimakiller, und sie verschlingen nicht zuletzt weltweit die Mittel, die für eine wirksame Pandemiebekämpfung dringend benötigt werden.
In der nächsten Woche soll der Bundestag über den Haushalt 2021 entscheiden. Gerade in den Pandemiezeiten ist das Grund genug, für weltweite Abrüstung gemeinsam auf die Straße zu gehen.
Kommt zur Demonstration am 5. Dezember. Bringt die Masken mit! Wir wollen zeigen, dass man auch während der Pandemie für Frieden auf die Straße gehen kann – Frieden ist Grundrecht aller Menschen auf der Erde!
Offenkundig ist: Weltweit leiden und sterben Menschen an COVID-19, und zwar um so zahlreicher, je größer die Armut, je exklusiver das Gesundheitswesen, je asozialer und reaktionärer die Regierungspolitik ist.
unsere leuchtend gelben Flyer „gegen rechts“ sind seit vier Jahren monatliche Gewohnheit in der Limburger City.
Als wir diesmal für den November druck-fertig waren, hatte aber nicht nur Berlin neue Pandemie-Richtlinien erlassen, sondern einige von uns auch die Quarantäne erwischt. Der Rest fand es vernünftig, am Samstag nicht in die Stadt zu gehen, denn wir verstehen uns nicht als „Courage gegen Corona“.