Die Spitzen der Roten Armee und der US-Armee trafen sich am 25.04.1945 in Torgau an der Elbe. Wenige Tage später kapitulierte das faschistische Deutschland, das zuvor Europa erobert, ausgeraubt und niedergebrannt hatte.
Solche Freundschaftsgesten fallen heute nicht nur wegen Corona aus.
Das Land, das im Zweiten Weltkrieg die größten Opfer gebracht hat, ist wieder Feindesland.
Im Kalten Krieg war es der Hort des Weltkommunismus, somit Hauptfeind der freien Marktwirtschaft, wie der Kapitalismus damals genannt wurde. Heute herrschen die Oligarchen in Russland und die hiesigen Oligarchen müßten sich eigentlich mit ihnen verbrüdern.
Stattdessen werden die Rüstungsbegrenzungsabkommen von damals gekündigt und immer neue Rüstungsspiralen in Gang gesetzt.
Immerhin hat Corona der Provokation an der russischen Grenze unter dem Titel „Defender 2020“ einen Dämpfer versetzt, was immer man dem Virus auch sonst zu recht anlasten muß.
Für alle, die hinschauen können und zuhören, heißt der 9. Mai 1945 Befreiung, spätestens, seit Bundespräsident Richard von Weizsäcker das Unwort am 8. Mai 1985 in den Mund genommen hatte.
Das „hohe C“ auf der gelben Backe: Die Rückeroberung des öffentlichen Raums (hier in Limburg)
In der Corona-Krise bündeln sich alle Fragen unserer lausigen Gegenwart: Hilfe für die Armen oder die Reichen? Steuergelder für VW+Lufthansa oder für Wohnsitzlose und Flüchtlinge? Neue Kampfbomber für die Bundeswehr oder mehr Stellen und bessere Bezahlung in Krankenhäusern? Kampf gegen China oder internationale Kooperation? Offene Grenzen oder Abschottung gegen alles Un-Doitsche? Lassen wir die Italiener untergehen oder gibt es Euro-Bonds zur Lastenteilung? NATO-Manöver an der russischen Grenze oder Entspannungspolitik?
Alle Fragen, das heißt: Alle.
Und das sollen wir nur noch im Internet verhandeln? Danke nein.
Der Tübinger Oberbürgermeister hat sich schon in rassistischer Manier über farbige Models in der Bundesbahnwerbung geäußert, die Corona-Krise nimmt er nun zum Anlass, sich erneut in Szene zu setzen, diesmal mit dem Vorschlag junge Leute zur Arbeit zu verpflichten und alte Leute in Quarantäne zu stecken, „die in einem halben Jahr sowieso tot wären – aufgrund ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen.“
Was ist der Unterschied zwischen Vordertaunus und Hintertaunus?
Im Vordertaunus war man kreativ und erfolgreich bei der Suche nach einer alternativen Form des Ostermarsches.
Wenn etwa die Berliner Rüstungsministerin mitten in der Corona-Krise dem Trump’schen Militär-Industrie-Komplex weitere -zig Milliarden für gefährliche Mordwerkflugzeuge in Aussicht stellt, kommt es erst recht darauf an, dem Rüstungswahn Einhalt zu gebieten und das auch öffentlich kundzutun, so geschehen „Notiz aus der Provinz“ weiterlesen
Am 8. Mai diesen Jahres wird sich das Kriegsende zum 75. Mal jähren; seit der Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker am 8.Mai 1985 bemühen auch offizielle Stellen dafür mitunter das Wort „Befreiung“ – 40 Jahre BRD hatte es dafür gebraucht.
Für die Häftlinge der faschistischen Konzentrationslager war der 8.Mai schon von der ersten Stunde die „Befreiung“, und im KZ Buchenwald war es genaugenommen der 11.April.
Welche Schlussfolgerungen die hessische Landesregierung aus den Mordtaten von Kassel und Hanau zieht, untersucht ein Artikel der Jungle World, auf den uns ein lesender Freund aufmerksam gemacht hat – Danke!
Die NNP beschränkte sich auf einen kurzen Text in der Druckausgabe und hielt die Angelegenheit von ihrer Internetseite fern, somit hier auch kein Link.