01.03.2022 Es ist wieder Krieg in Europa (inVorbereitung)

Nun ist Russland in die Ukraine einmarschiert und wird es nicht wieder verlassen. Wir verurteilen diesen Angriffskrieg. Wir sind traurig. Die Ukraine ist ein souveränes Land. Sie haben eine Regierung gewählt, die sich westlich orientiert hat, und wir gehen davon aus, der größere Teil der Bevölkerung ist damit einverstanden.

Nun wird wohl der Kreml dort eine russland-freundliche Regierung einrichten.

Wie würden wir uns fühlen, wenn wir zufällig in einem Land wohnen würden, dass an seiner Westgrenze einem militärischen Bündnis und an seiner Ostgrenze dem Hauptfeind dieses Bündnisses angrenzt?

Bestimmt wollen die Menschen in der Ukraine Frieden, Wohlstand, Sicherheit, so wie wir auch, doch aufgrund ihrer Lage stehen diese Wohltaten der modernen Zivilisation dort auf tönernen Füßen

Was würde ich machen, wohnte ich in Kiew und will meine Familie und alle, die mir wichtig sind, beschützen? Bleiben? Fliehen? Alles verlassen oder darauf hoffen, es wird schon nicht so schlimm werden?

Und was haben wir mit diesem Krieg zu tun?

Die Stärke der deutschen Ostpolitik vor 50 Jahren war die Fähigkeit von Willi Brandt und Egon Bahr, sich in die Interessen der anderen Seite einzufühlen, ihre Gedanken und Ängste ernst zu nehmen. Wie weit müssen wir der anderen Seite entgegenkommen, um dort Ängste abzubauen? Nur so konnte die Sowjetunion den eisernen Vorhang etwas durchsichtiger machen

Und jetzt: Russland wird bedroht von der Nato, ständig Manöver an der Ostgrenze der Nato. Wir reden von einem Land, dass schon mehrfach in seiner jüngeren Geschichte angegriffen wurde. Deutschland wurde in den letzten 100 Jahren nicht angegriffen, wir haben keine Ahnung davon.

Wäre der Preis für einen Beitritt der Ukraine zur EU ein gleichzeitiger Beitritt zur Nato gewesen?

Warum hat die EU nicht klipp und klar eine Aufnahme der Ukraine in die Nato abgelehnt? Warum werden die Sicherheitsinteressen von Russland ignoriert?

Wir müssen davon ausgehen, dass allen Beteiligten Mächten in diesem Konflikt das Schicksal einzelner Menschen einfach egal ist. Weder die USA noch die EU noch Russland machen sich Sorgen um die Menschen, die jetzt in Kiew vor der Frage stehen, ob sie bleiben oder fliehen sollen.

Wir haben keinen Einfluss auf die Politik von Russland und der USA, aber einen Einfluss auf die Politik der EU. Deren Diplomatie war, nur auf Zugeständnisse von Russland zu setzen. Wir müssen auf die deutsche Regierung einwirken, es mit Friedenssicherung ernst zu meinen, auch wenn es uns was kostet.

Frieden ist das höchste Gut auf Erden, koste es was es wolle

Leider investieren wir lieber in Kriegstechnik, koste es was es wolle

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28.02.2022 „Russland überfordern und aus dem Gleichgewicht bringen“ (update)

Wer überzeugt ist, Putin sei blind oder krank in seinem Machthunger, muss sich um weitergehende Ursachenforsching nicht bemühen. Verrückte gibt es immer wieder mal, und so wird es mit den Kriegen sein – das war’s.

Wer aber versucht, Ursachen für Konflikte zu ergründen, der hat immerhin die Chance, Lehren zu ziehen und zu handeln.

Unter dem Titel „Russland überfordern und aus dem Gleichgewicht bringen“ können wir im Internet nachlesen, wer welche Köder auslegt, um den Gegner auf die eine oder andere gefährliche Fährte zu locken.

Leider alles in Englisch, aber mit schönen Bildern und Powerpoint-Sheets für ungeduldige Präsidenten und Minister. Eine Kostprobe:

Zu deutsch: Tödliche Waffen an die Ukraine zu liefern, würde Russlands verwundbarste Stelle ausnutzen. Aber jede Steigerung der US-Waffen und Empfehlung an die Ukraine müßte sorgfältig abgestimmt werden, um die Kosten für Russland zur Wahrung seiner gegenwärtigen Position in die Höhe zu treiben, ohne einen größeren Konflikt zu provozieren, in dem Russland aufgrund seiner Nachbarschaft deutliche Vorteile hätte.

Der Empfehlung zum Ritt auf der Rasierklinge ist die US-Administration gefolgt, aber die sorgfältige Abstimmung ging wohl daneben.

Entweder haben sich die US-Geostrategen mit ihrer Provokation verrechnet oder der machtbesessene Putin mit seiner Reaktion. Die ersten Opfer sind jedenfalls die Ukrainer. Warum europäische Länder das Spiel mitspielen, sollten wir sie fragen.

Die RAND-Corporation berät mit fast zweitausend Experten das US-Militär.

Nachtrag: Auf die obigen Erwägungen der RAND-Corporation wirft das folgende Zitat noch ein besonderes Licht:

George Beebe, CIA-Direktor und Ex-Präsidentenberater
  • “The choice that we faced in Ukraine — and I’m using the past tense there intentionally — was whether Russia exercised a veto over NATO involvement in Ukraine on the negotiating table or on the battlefield,” said George Beebe, a former director of Russia analysis at the CIA and special adviser on Russia to former Vice President Dick Cheney. “And we elected to make sure that the veto was exercised on the battlefield, hoping that either Putin would stay his hand or that the military operation would fail.”
  • „Die Wahl, vor der wir in der Ukraine standen – und ich verwende hier absichtlich die Vergangenheitsform – war, ob Russland am Verhandlungstisch oder auf dem Schlachtfeld ein Veto gegen das NATO-Engagement in der Ukraine einlegte, und wir haben uns entschieden, sicherzustellen, dass das Veto auf dem Schlachtfeld ausgeübt wird, in der Hoffnung, dass Putin entweder stillhalten oder dass die Militäroperation scheitern würde.“
  • https://www.msnbc.com/opinion/msnbc-opinion/russia-s-ukraine-invasion-may-have-been-preventable-n1290831
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27.02.2022 Wer Ohren hat zu hören, der höre – Wer Augen hat zu lesen …

Mancher hat verzweifelt das Aufrüstungsspektakel im Bundestag verfolgt.

Zum Ausgleich hier ein paar Stimmen der Vernunft. Erkennen und sagen, was ist, muss der Anfang eines Politikwechsels sein. Hier sammeln wir Beiträge anderer Medien, mit uns bedenkenswert erscheinenden Ideen:

27.02.2022 Wer Ohren hat zu hören, der höre – Wer Augen hat zu lesen … weiterlesen
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