Unser monatliches Treffen. Sie wollen mitmachen? Siehe Kontaktformular!
Autor: Harff-Dieter Salm
04.01.2025 Courage-Infostand
Unser monatlicher Infostand in Limburg vor Vohl&Meyer oder C&A … nicht bei der Kälte 🙂
13.12.2024 Esther Bejarano: Sie fehlt
14.03.2025 Das Erbe unserer Väter
Freitag, den 14.3.2025, 19 Uhr
Einlass 18.30 Uhr | Eintritt frei
Jugend- & Kulturzentrum Zweite Heimat
Mittelstraße 7 | D-56203 Höhr-Grenzhausen

09.12.2024 Idstein: Demo gegen menschenfeindliche Sprache

Dec 2024 „Kroppzeug“ im Dezember-Flyer
Der hiesige CDU-Abgeordnete Willsch, Lobbyist zerstörerischer Industrien aller Art, sorgt sich darum, dass neben willkommenen Fachräften auch „Kroppzeug“ ins Land komme, und weist sich damit als genau das aus: „als geistig und moralisch tiefstehenden Menschen“ laut Wörterbuch. Mit dem Titel des Flyers wollen wir der Sprache von Rassisten Grenzen ziehen, um ihren drohenden Taten vorzubeugen.
„Minderwertige Dinge, Abfall“, ebenfalls dem Wörterbuch folgend, sehen wir auch in den U-Booten und Raketen, die uns „kriegstüchtig“ machen sollen. Deswegen zitieren wir den Berliner Appell und teilen die Hoffnung der Initiatoren, daraus eine starke Bewegung gegen Aufrüstung zu entwickeln, die dem derzeitigen Kurs auf noch größere Kriege Schranken setzt.
„Dec 2024 „Kroppzeug“ im Dezember-Flyer“ weiterlesen„Der Schrey“, Mannheimer Zeitschrift, ca. 1921
Eine wohlorganisierte, gutbezahlte Pressemeute, die man wie tolle Hunde auf die Menschheit hetzte, brachte es fertig, den Verstand von vielen, vielen Millionen Menschen so zu verwirren, so krank zu machen, daß sie nicht mehr wußten, was sie taten, einander totschlugen.
05.12.2024 „Ihr wollt die Hölle, ihr bekommt die Hölle“
Gern wird in Berlin, namentlich von Außenministerin Baerbock, eine vermutete chinesische Unterstützung für den russischen Angriff auf die Ukraine beklagt. Nirgendwo in der Welt — außer hierzulande — übersieht man die Doppelzüngigkeit dieser Klagen angesichts der engen militärischen Zusammenarbeit Deutschlands mit Israel im Sinne einer vielzitierten „Staatsraison“. Amnesty International bringt das Geschehen in Gaza auf den Begriff.

Sascha Schmidt: Rede am 23. Oktober 2024
Sascha Schmidt ist DGB-Gewerkschaftssekretär und Autor des Buches „Rechter Terror in Hessen“
29.11.2024 Was bleibt vom Antirassismus?
»Fachkräfte werden abgeschoben«
Sündenböcke aus der Reserve: Zugewanderte werden drangsaliert. Ein Gespräch mit Tareq Alaows

Tareq Alaows ist flüchtlingspolitischer Sprecher und Referent für Kampagnen und Netzwerkarbeit bei der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl.
Die antirassistischen Proteste des Jahresbeginns sind verhallt. Was ist aus ihnen geworden?
Nichts. Geflüchtete Menschen sind wieder die Sündenböcke für alle Probleme. Statt in Wohnraum, Infrastruktur und Klimaschutz zu investieren, setzt die Bundesregierung auf Abschiebung.
Hat sich die Situation von Migranten verschlechtert?
Ja. Das sogenannte Sicherheitspaket unterstellt, dass man die Bevölkerung vor Geflüchteten beschützen muss. Menschen, die zum Teil nicht einmal freiwillig ausreisen dürfen, sollen alle sozialen Leistungen gestrichen werden. Wenn Geflüchtete auf der Straße verhungern, wird Deutschland kein Stück sicherer. Das ist doppelt gefährlich: für die Betroffenen einerseits, andererseits höhlt es den Rechtsstaat aus.
Der deutsche Arbeitsmarkt ist auf Erwerbsmigration angewiesen. Wie wirken sich die Asylrechtsverschärfungen darauf aus?
Es werden Fachkräfte abgeschoben. Letzten Freitag traf es einen Kfz-Mechaniker. Er arbeitete hier zwei Jahre lang und erfüllte alle Voraussetzungen für einen Aufenthaltstitel. Aber statt den zu bekommen, wurde er festgenommen und abgeschoben. Als in Niedersachsen zehn kolumbianische Pflegekräfte abgeschoben werden sollten, drohte die Schließung des Pflegeheims. Solche Fälle begegnen uns in den letzten Wochen fast täglich.
Abschiebung trotz Integration?
Ja. Kommunen werden von der bundesweiten Debatte unter Druck gesetzt, mehr abzuschieben. Einzelfälle werden nicht mehr vernünftig entschieden.
Und die Neuankömmlinge?
Ich kenne viele Menschen, die sagen: Ich bin motiviert, ich will die Sprache lernen, will arbeiten. Dann müssen sie sich mit Bürokratie herumschlagen und werden isoliert. Erstaufnahmeeinrichtungen liegen meist außerhalb. Sie dürfen nicht arbeiten, nicht bei Angehörigen wohnen. Bei Geflüchteten aus der Ukraine wird es richtig gemacht: Sie bekommen sofort Schutz, Arbeitserlaubnis und freie Wohnortwahl. Das entlastet sogar die Gemeinschaftsunterkünfte.
Wie gehen Zugewanderte mit dieser Drangsalierung um?
Sie sind sehr besorgt. Selbst einige, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben, sagen, dass sie ungern hier bleiben würden. Sie spüren, dass sie zur Zielscheibe werden. Zwar zielen die Verschärfungen auf Asylsuchende, aber rechte Angreifer fragen nicht nach dem Aufenthaltsstatus. Wir sehen einen großen Anstieg bei Angriffen auf Geflüchtete.
Werden weniger Menschen einwandern?
Im Ausland bekommt man die deutsche Debatte mit. Wer würde freiwillig in einem Land leben, in dem Abschiebung, vielleicht sogar die eigene, täglich als Lösung aller Probleme dargestellt wird? In Neuseeland, Australien oder Kanada würden sie menschlicher behandelt. Da ist es egal, wie viel der deutsche Arbeitsmarkt ihnen bietet. Andere haben keine Wahl.
Wie könnte es besser werden?
Deutschland muss sich den Folgen seines Handelns stellen: Es exportiert Waffen, vernichtet Lebensgrundlagen, beutet global aus. Die Folge ist, dass Menschen fliehen müssen. Und deshalb müssen wir uns in Deutschland an die Grundrechte halten, dazu gehört auch das Recht auf Asyl.
Das Interview führte die Junge Welt, die weitere Hintergrundartikel zur rassistischen deutschen Einwanderungs- und Arbeitskräftepolitik brachte:
https://www.jungewelt.de/artikel/488829.erwerbsmigration-abh%C3%A4ngig-von-migranten.html