… damit Geschichte sich nicht wiederholt. Es gab vielfältige Initiativen anläßlich des Jahrestags der Novemberpogrome der Nazis von 1938. Und es gibt aktuelle Bezüge.
In der Kürze unseres monatlichen Courage-Flyers empfehlen wir einen Rundgang durch Diez und schlagen den Bogen zu Krieg, Holocaust bis hin zum Umgang mit der AfD und den rechten Mordttaten in der Gegenwart.
„Mehr Fortschritt wagen“ will die neue Ampelkoalition. Da möchte man genauer hinschauen, denn „Mehr Demokratie wagen“ war eine Losung des SPD-Kanzlers Willy Brandt. Scholz mit seinen Ampelmännern und -frauen stellt sich da in ein großes Licht.
Beharrliches Bohren dicker Bretter (und alter Nazi-Steine) lohnt sich doch. Das sogenannte Eisenbahner-Denkmal auf dem heutigen Gelände der WERKStadt ist seit dem 22.11.2021 offiziell auf der Agenda der Limburger Stadtpolitik.
Am 9. November jährt sich nun bereits zum 83. Mal die Reichspogromnacht, welche den brutalen Beginn des öffentlich und unverhohlen gewaltbereiten staatlich organisierten Antisemitismus´ im sogenannten „Dritten Reich“ darstellte. Wo vorher zwar bereits judenfeindliche Maßnahmen per Gesetz in Kraft getreten waren, wie etwa das auf dem Reichsparteitag in Nürnberg beschlossene „Reichsbürgergesetz“ und das „Blutschutzgesetz“, und verbale Verunglimpfungen jüdischer Mitbürger:innen (auch) durch den Staat bereits seit längerem an der Tagesordnung waren, stellt dieses Pogrom eine bis dahin ungekannte Eskalation der Gewalt dar.
„Ich bin der festen Überzeugung, dass die Bundeswehr auf ihren Einsatz in Afghanistan stolz sein kann. Alle Aufträge, die das Parlament gegeben hat, wurden erfüllt.“ Annegret Kramp-Karrenbauer laut FAZ vom 13.10.2021
Wir haben alle die Bilder der Kriegsniederlage der NATO in Afghanistan nach ihrem zwanzigjährigen Krieg gesehen. Wir haben von hunderttausenden Toten, dem Opium-Boom, der Korruption, dem zerstörten Land und den Billionen Dollar gelesen, die der „regelbasierte Westen“ für all das aufgewendet hat.
Wir erinnern uns der zerknirschten Einlassungen aller daran beteiligten Politiker nach dem schmachvollen Abzug der NATO-Truppen aus Kabul und auch der allenthalben gegebenen Zusicherungen, das Desaster zu analysieren und aufzuarbeiten.
Diese Woche nun lud die Ministerin zur Manöverkritik. Es fehlten die Parteien, die zwanzig Jahre lang gegen alle Kritik und wider besseres Wissen, den Kriegseinsatz der Bundeswehr verlängert haben – na klar, diese Parteien haben zur Zeit wichtigeres zu tun, nämlich ihre Regierungsposten auszuhandeln.
Aber egal, was die Bevölkerung davon hält: Neu oder wieder im Amt, werden sie dann auch dem NATO-Ziel nacheifern, zwei Prozent des Bruttosozialprodukts für die Rüstung auszugeben, sie werden deutsche Drohnen bewaffnen und weitere „humanitäre“ Kriege führen, gern auch mit einem „souveränen Europa“ ohne die USA.
Nein, nicht ganz, es wird neue Gesichter im Bundeskabinett geben. Eine neue Politik allerdings ist nicht in Sicht. Zumindest nicht auf den Gebieten, die unser Courage-Bündnis in den Mittelpunkt stellt.
Afghanistan hat den verbrecherischen Charakter der westlichen Regimechange-, Nationbuilding- und Humanitätskriege offengelegt, aber nicht alle ziehen daraus die gleichen Schlüsse.
Wenn Sie, liebe Leserin oder lieber Leser, sich am Samstag auch gefragt haben, was die Stellschilder mit den blauen Friedenszeichen zu bedeuten haben, oder warum sich Leute mit Schrubbern am Pflaster der Innenstadt zu schaffen machten, dann befinden Sie sich in der besten Gesellschaft.