Die Polizei zählte 350 Corona-Demonstranten in Limburg, das sind in etwa soviele wie beim letzten Ostermarsch vor der Pandemie.
Die Ostermarschierer protestierten gegen das Morden in Afghanistan, forderten Friedensgespräche mit Russland, verurteilten die Waffenexporte und die tödlichen Grenzsicherungen der EU, an denen jedes Jahr Tausende sterben.
Die Covid-Leute leben in einer anderen Welt.
Sie glauben an eine Großverschwörung gegen ihre Gesundheit und kämpfen für die Freiheit sich zu infizieren.
Nun ist der staatliche Umgang mit der Seuche alles andere als schlüssig und konsequent. Dafür stehen über hunderttausend Tote im Land trotz erheblicher Eingriffe in die persönlichen Freiheiten.
So gaben uns im Gespräch einige von ihnen einen Einblick in wilde Mischungen aus Staatskritik, Esoterik, Gerüchten und wissenschaftlichen Halbwahrheiten garniert mit der Beteuerung, nur die Grundrechte verteidigen zu wollen und mit der einen Konstante: Corona ist nicht so schlimm, nur die staatlichen Maßnahmen sind es.
Aber der Redner der Limburger Kundgebung, Herr Hübner, fordert natürlich nicht einen konsequenten Schutz von Leben und Gesundheit, sondern die Aufhebung überhaupt aller Maßnahmen gegen Corona, er will sogar die Politiker vor Gericht stellen, am liebsten vor andere Gerichte, damit sie auch wirklich verurteilt werden.
Das ist die Rhetorik, der sich die Trumps und Bolsonaros dieser Welt, wenn auch weit professioneller, regelmäßig bedienen.
Wer das alles mitträgt, sich im „Widerstand“ wähnt und dafür mitmarschiert, der muß entweder dem Aberglauben verfallen sein, oder mit diesm Staat schon auf andere Weise schwer aneinander geraten sein, aber erst in der Covidiantenbewegung das ihm oder ihr gemäße Ventil gefunden haben. So unsere Mutmaßung.
Das läßt für größere Krisen nur das Schlimmste befürchten.
Nazis, wenn denn in Limburg auch welche unterwegs waren, haben sich heute zurückgehalten. Ihre Kleinpartei III.Weg, die die hiesigen Covidiantenspaziergänge eifrig bewirbt und bejubelt, möchte wohl helfen, Herrn Hübner Rückfragen zu seinen einschlägigen Äußerungen zu ersparen. Anderswo treten sie anders auf.
Dies ist nur ein Schlaglicht auf die Lage in Limburg. Wir fragen uns, wieviel es hier helfen würde gegen die Covidvernarrten zu demonstrieren. Vielleicht sollten wir stattdessen Aktionen für eine andere Politik zu starten; auf dem Rückweg fällt uns dazu spontan ein: Stärkung statt weiterer Auszehrung des Gesundheitswesens. Konsequentes Testen statt (fragwürdiger) Impfflicht. Umverteilung von oben nach unten. Umwidmung von Rüstungsausgaben in Gesundheits- und Klimaschutz. Und so weiter … sehen wir uns beim Ostermarsch 2022 ?!