Coronas Kollateralschaden für Courage

Auch uns von Courage trifft die Corona-Krise …

Wir treffen uns elektronisch und unser monatlicher Infostand in der Limburger Innenstadt mit unserem Markenzeichen, dem gelben Flyer, fällt vorerst aus. Das sind geringe Schäden im Vergleich zu dem, was andere erleben und wovon die Medien täglich übervoll sind.

Wir sind keine Experten in Virologie und Pandemie, wollen stattdessen hier einmal die nicht unbedeutenden Errungenschaften von SARS-CoV-2 beleuchten, die im öffentlichen Meinungsstau doch oft übersehen werden:

  • Nach jahrelangem Stellenabbau, tiefgreifenden Sparmaßnahmen und ständigen Kostendrucks im Gesundheitswesen wird neuerdings wieder von den Menschen gesprochen.
  • „Systemrelevant“ sind jetzt in erster Linie nicht Banken & Konzerne, sondern Menschen, die für beschämend niedriges Einkommen unter unzumutbaren Arbeitsbedingungen großes leisten.
  • Ernstgemeinten Plänen zur weiteren massenhaften Schließung von Krankenhäusern zwecks Steigerung privater Gewinne hat Corona vorläufig einen Strich durch die infame Rechnung gemacht.
  • Stattdessen hat Corona den lebenswichtigen Wert flächendeckender Versorgung und nachhaltiger Überbevorratung (von Arbeitsplätzen, Betten und Material) unterstrichen.
  • Corona läßt all die deutschen Welthandelsweltmeister mit ihren abgerissenen globalen Lieferketten und ihrem Versagen auch bei der Versorgung mit einfachen Mundschutzmasken ziemlich alt aussehen.

Kein Vormarsch ist so schwer wie
der zurück zur Vernunft.

(Bertold Brecht)

Aus all dem kann man eine Menge lernen, und das „was-machen-wir-danach?“ ist inzwischen auch Thema in mancher Talkshow. Aber schon nach der Lehmann-Krise versandeten alle Ansätze einer Einhegung der destruktiven Finanzmärkte wieder.

Alle Akteure finden es recht praktisch, für die schlingernde Weltwirtschaft einen billigen Sündenbock in Gestalt des kleinen Corona haftbar zu machen. So geben sich die Herren dieser Welt auch viel besser gelaunt, als das politische Personal, denn es „bieten sich an den Märkten jetzt enorme Chancen“, wie ein Larry Fink von Blackrock (7 000 000 000 000 Dollar) weiß. Er hält denn auch seinem Angestellten Friedrich Merz (CDU) die Tür offen, sollte dessen Karriere vor dem Kanzleramt doch noch abknicken.

Die Propheten der Privatisierung, Pauperisierung und Prekarisierung rühren schon vor dem Abzug der Corona-Viren wieder ihre Trommeln, etwa die Lobbyisten des ungebremsten Flugverkehrs Willsch (CDU) und Wirth (AfD), indem sie Steuererleichterungen bzw. Staatsaufträge (durch Abschiebeflüge!) für Lufthansa & Co. fordern.

An uns wird es liegen, den Erkenntnisgewinn aus der Affäre in eine nachhaltige, politische Richtungsänderung zu verwandeln: Für höhere Löhne – gegen Hartz-IV. Für öffentliches Gesundheitswesen – gegen private Profitwirtschaft. Für Klimaschutz – gegen Erderwärmung. Für aktive Friedenspolitik – gegen weitere Aufrüstung. Für Menschenrechte – gegen die rechten Krisengewinnler.

Heute und diese Woche