Leserbrief an Rhein-Lahn Zeitung
Zum Artikel: „Eklat bei Mahnwache für den Frieden“ vom 17.10.2022
In Ihrem Artikel beziehen Sie sich auf eine Pressemitteilung der Organisatoren der Mahnwache. Diese Pressemitteilung wurde weder von mir noch von Herrn Manfred Backhaus, den beiden Organisatoren der seit Februar stattfindenden Mahnwachen verfasst. Unsere Pressemittelung haben Sie am Montagabend erhalten. Ich hätte es angemessen gefunden, wenn Sie mich kontaktiert hätten. Meine Kontaktdaten hatten Sie durch die Pressemitteilung, mit der wir um Ankündigung der Mahnwache gebeten hatten. Auch meine Bitte um Rückruf vom Montag wurde ignoriert. Bisher wurde diese Pressemitteilung nicht veröffentlicht. In Ergänzung dieser Mitteilung hier noch einige Gedanken meinerseits als Anmelderin dieser Mahnwache:
- Ich habe auf meinem Recht bestanden und damit auch meiner Pflicht als Versammlungsleiterin genügt, die Versammlung zu eröffnen und zu schließen. Seitens der Versammlungsleitung hatten wir zwei Reden vorbereitet. Zur Eröffnung und zum Abschluss der Veranstaltung. Beide Reden sind wir vor bzw. während der Veranstaltung mit der jungen Ukrainerin durchgegangen, damit sie sich darauf vorbereiten konnte.
- Die Zeit dazwischen stand den ukrainischen Geflüchteten zur Verfügung – und das war deutlich länger als wir selbst für unsere Reden benötigt haben. Insgesamt haben die ukrainischen Teilnehmer zweimal gesungen und mindestens 3 Redebeiträge gehalten. Für diese Beiträge gab es keine vorbereitende Absprache mit der Dolmetscherin soweit ich es wahrgenommen habe.
- Die im Artikel als „gut deutsch sprechende“ Frau benannte Person hat mich mit den Worten, ich sei wohl auf der falschen Veranstaltung – ich solle doch auf eine Veranstaltung für Russland gehen, aufgefordert die Veranstaltung zu verlassen. Dies empfand ich als Anmaßung.
- Wer mich kennt und mein Auftreten auf diesen Mahnwachen verfolgt hat, weiß sehr genau, wie sehr ich diesen russischen Angriffskrieg vom ersten Tag an verurteile, dass Putin mit diesem Angriffskrieg für mich persönlich eine rote Linie überschritten hat. Sie oder er weiß aber auch, dass für mich mit Waffenlieferungen kein Schritt in Richtung Frieden gegangen wird. Vom ersten Tag an fordere ich die diplomatische Lösung. Und für mich ist auch klar, an
diesem Verhandlungstisch müssen mehr Parteien sitzen als die Ukraine und Russland. Dazu gehören auch die USA und die EU. - Wer die beiden Reden im (deutschen) Wortlaut gerne haben möchte, kann sich gerne bei mir melden.
Marita Salm