Roger Waters wird in Presse, Funk und Fernsehen des Antisemitismus beschuldigt, deutsche Behörden versuchen, seine Auftritte zu unterbinden. Selten erfährt man, was er tatsächlich tut, singt und sagt. In einem ausführlichen Streitgespräch mit dem SZ-Magazin zeigt er sich konzentriert, informiert und auch nachdenklich.
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SZ: Bei Ihrem Konzert in München haben Sie den Wunsch des Münchner Oberbürgermeisters Dieter Reiter, Ihr Konzert zu verbieten, mit der Bücherverbrennung der Nazis verglichen. Wir Deutschen haben uns verabredet: Vergleiche niemals etwas mit dem Naziregime! Sechs Millionen ermordete Juden bilden eine unvergleichliche Schuld, und die Bücherverbrennungen gehören dazu.
Roger Waters: Auch wenn ich Ihr immer noch offensichtliches Gefühl nationaler Schuld am Holocaust nicht nachvollziehen kann, hoffe ich, dass ich dieses Gefühl nach meinem Aufenthalt in Deutschland und meinem Gespräch mit Ihnen jetzt etwas besser verstehen kann. Und wenn ich mit meinem Hinweis auf die Bücherverbrennung in München Salz in offene Wunden gestreut und Schmerzen verursacht habe, bereue ich das aufrichtig.